Archivschätze: Hochschularchiv der RWTH Aachen

Das Hochschularchiv der RWTH Aachen widmet sich der Bewahrung, Erforschung und Vermittlung der Geschichte der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Als das zentrales „Gedächtnis“ für historische Unterlagen und Dokumente spielt das Archiv eine entscheidende Rolle bei der Sicherung des kulturellen Erbes der Hochschule.

Hierzu übernehmen wir grundsätzlich alle archivwürdigen Unterlagen aus Forschung, Lehre und Verwaltung. Egal ob Fotos, allgemeine Dienstregistratur, Pläne, Nachlässe von ehemaligen ProfessorInnen, Personalakten oder Abschlussarbeiten – das Hochschularchiv ist stets bemüht, sein vielfältiges Quellenmaterial zu erweitern, um so Fragen rund um die RWTH Aachen bestmöglich beantworten zu können.

Das Hochschularchiv wurde im Rahmen eines Senatsbeschlusses 1967 gegründet, welcher auf eine Initiative des damaligen Direktor des Historischen Instituts, Hans Martin Klinkenberg, zurückgeht. Seit 2008 ist es in einem alten Regierungsgebäude am Theaterplatz 14 angesiedelt. Eine Zusammenfassung über die Entwicklungsgeschichte und Aufgaben findet sich in der Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum des Hochschularchivs. Im Hinblick auf die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der RWTH Aachen stellte das letzte Quartal 2019 für uns eine nie dagewesene Herausforderung dar: In keinem anderen Zeitraum haben wir auch nur annähernd so viele Anfragen bearbeitet und BesucherInnen bei ihren Recherchen vor Ort unterstützt (vgl. Grafik 1, Grafik 2, Grafik 3).Wir würden uns über einen Besuch unserer Webseite sowie unserer Social-Media-Kanäle auf Facebook und Instagram sehr freuen.

Die Schätze


Reiff-Akten

Signatur: 397a (01.12.1920 – 12.05.1931)
Signatur: 397b (24.02.1900 – 07.07.1914)

Unsere Akten zum Reiff-Museum gehören zu den ältesten Beständen. Namensgeber und Initiator des Museums war Professor Franz Reiff (1835-1902): Er überließ der Hochschule seine Sammlung von nahezu 300 Kunstwerken, darunter 200 Kopien alter Meister. Die Bedingung des Professors für Figuren- und Landschaftszeichnen war jedoch, dass diese Gemälde in einem eigenen Gebäude unterkommen. Mit dieser Forderung bereitete er nicht nur der Stadt Aachen, sondern vor allem auch der Hochschule einiges Kopfzerbrechen. Schlussendlich konnte für die Sammlung ein geeignetes Gebäude gefunden werden. Das Reiff-Museum wurde 1908 eröffnet. Der Weg dahin ist in den Akten durch zahlreiche Briefwechsel festgehalten, welche auch in digitaler Form vorliegen.


Studentenproteste

Am 19.05.1960 zogen Student*innen in einem Schweigemarsch vom Auditorium maximum über den Karlsgraben weiter zum Marktplatz in Aachen. „WIR STUDENTEN PROTESTIEREN“ oder „GEGEN HEISSE PROPAGANDA UND KALTEN KRIEG“ stand beispielsweise auf den Bannern, die die Studierenden meist zu zweit trugen. Anlass des Protestes war der Ausgang der Pariser Gipfelkonferenz im selben Jahr. Das Vorhaben, das eine friedliche Einigung zwischen den Westmächten und dem Ostblock herbeiführen sollte, misslang: Zu einem offiziellen Gipfeltreffen kam es nicht.

Signatur: 3.6.1e

Jubiläumskalender

Das Hochschularchiv der RWTH Aachen bringt seit vielen Jahren einen eigenen Kalender heraus. Die Kalenderbilder zeigen Archivalien verschiedenster Themenbereiche. An jedem ersten Freitag eines Monats erscheint als Teil unserer  Öffentlichkeitsarbeit zu dem jeweiligen Kalenderbild ein ausführlicher Bericht auf unserer Homepage/Blog, der dann auf Facebook und Instagram beworben wird.

Der Kalender des Jahres 2020 sticht dabei besonders heraus. In diesem Jahre feierte die RWTH, leider stark eingeschränkt durch die herrschende Corona-Pandemie, ihr 150-jähriges Bestehen. In diesem Jubiläumskalender haben wir uns bemüht, die lange und vielseitige Geschichte der RWTH bestmöglich abzubilden.

Auf unserer Website können alle Kalender ab dem Jahre 2010 angesehen und heruntergeladen werden. 


Postkarte „Gruss aus Aachen“

Signatur: 9.3_q

In unseren Beständen finden sich auch diverse Postkarten, die Gebäude der RWTH Aachen zeigen. Die Postkarte vom 09. Januar 1919 zeigt das Hauptgebäude und das nicht mehr existierende chemische Laboratorium.


Zeichnung Pomerania-Album

Signatur: 7.1.39.j

Zu Beginn des Jahres 2020 konnte das Archiv ein bemerkenswertes Stück aus Privatbesitz erwerben. Das Fotoalbum, das einem Kurt Grünwald gehörte, dokumentiert seine Zeit im Studium an der RWTH Aachen in den 1930er-Jahren. Vor allem die Zeit bei der Landsmannschaft „Pomerania“, einer Studentenverbindung, wurde darin festgehalten. Motive der Fotografien sind dabei oftmals seine Kameraden aus der Verbindung oder deren weibliche Begleitung. Weniger häufig sind Fotografien von Skizzen vertreten. Diese Skizze zeigt marschierende Nationalsozialisten, gut erkennbar an ihrer Armbinde und Flagge. Unsere Recherche-Ergebnisse zu diesem Fotoalbum haben wir in einem Blogbeitrag zusammengefasst.